Warum du saftige Ziele brauchst und
warum du sie lieber vergessen solltest
Kennst du das Gefühl, dass du durchs Leben schlafwandelst, ohne eine klare Vorstellung, was du wirklich willst?
Mehr Klarheit über deine Ziele ist der erste Schritt, um aufzuwachen und deine Träume in Realität zu verwandeln. Mehr darüber findest du hier.
Sind aber Ziele allein die Lösung? Oder bergen sie sogar Gefahren?
Lass uns das zusammen entdecken!

3 Gründe, warum du Ziele unbedingt brauchst
Ziele sind wie ein Polarstern
Dein Leben ist eine wunderbare Entdeckungsreise: Alles was du liebst, hast du irgendwann auf deiner persönlichen Reise zum ersten Mal gesehen und entdeckt. Oft waren diese Erlebnisse unerwartete Überraschungen, wie eine Begegnung, die deine Leben verändert hat.
Diese Überraschungen wären aber nicht passiert, hättest du dich nicht auf den Weg gemacht. Wie bei einer Reise brauchst du auch im Leben Ziele, die dich wie ein Polarstern führen und motivieren, aus deiner Komfortzone rauszukommen.
„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“
Seneca
Große, saftige Ziele sind besonders gut dafür. Sie erwecken deine Lust auf Entdeckung.
Und sie helfen dir weiterzukommen, wenn du nicht mehr sicher bist, wohin es gehen soll, indem du das große Ganze nicht aus dem Blick verlierst.
Sie erinnern dich, warum du dich auf den Weg gemacht hast.
Ziele bringen dich in den Flow
Die Wissenschaft sagt, dass eine der Voraussetzungen, um in den Flow zu kommen, ist, klare Ziele zu haben.
Warum?
Zuerst helfen dir klare Ziele, ins Handeln zu kommen und das zu genießen, indem sie in dir Verlangen wecken.
Aus neurobiologischer Sicht wird im Gehirn das gleiche Belohnungssystem aktiviert sowohl bei der Erhaltung als auch bei der Erwartung einer Belohnung: Das nennt man Vorfreude.
Zudem helfen dir Ziele fokussiert zu bleiben, indem deine Aufmerksamkeit auf das Ziel gerichtet wird. Wenn du Verlangen für dein Ziel spürst, fällt es dir dann einfacher, Entscheidungen zu treffen und Ablenkungen zu meiden.
Das ist wichtig, da Fokus eine weitere Voraussetzung ist, um den Flow zu erleben.

Saftige Ziele bringen Vorfreude
Nicht nur schöne Erlebnisse bringen Genuss, sondern auch das Verlangen nach den Erlebnissen selbst. Denk zum Beispiel an Tagträume vor deinem Urlaub.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass oft die Vorfreude sogar stärker als die Freude während des Erlebnisses ist.
Ziele sind nicht nur abstrakte, rationale Vorsätze: Sie können auch bunte, sinnliche Wünsche sein, die Verlangen erwecken. Wenn du Lust auf Schokolade hast und plötzlich aufstehst, um in die Küche zu gehen, dein Ziel in dem Augenblick ist: Schokolade! Und jeder Schritt Richtung Küche ist (auch) mit Vorfreude erfüllt, in ein paar Sekunden Schokolade zu verschmausen.

Das kannst du benutzen, um dich zu motivieren. Wenn deine Ziele zu abstrakt formuliert sind, tut sich dein Gehirn schwer, „tierische“ Vorfreude zu spüren. Je sinnlicher und detaillierter deine Vorstellung ist, desto einfacher ist es, Vorfreude zu fühlen und dann zu handeln.
Ein schönes Tool, um dieses Prinzip in deinem Alltag anzuwenden, ist das Vision Board: Damit kannst du deine saftigen Ziele sichtbar machen und immer wieder fühlen.
Noch ein Tipp: Schreib in dein Journal jeden Morgen drei Dinge, auf die du dich heute besonders freust. Versuche so bildhaft wie möglich deine Vorfreude auszudrücken.
Diese Art zukunftsorientiertes Dankbarkeitstagebuch hilft dir, dich systematisch zu trainieren, nach saftigen Zielen zu schauen und dadurch mehr Vorfreude in deinen Alltag zu bringen.
Jetzt, da du weißt, warum du klare Ziele unbedingt brauchst, ist die Zeit gekommen, sie zu vergessen.

3 Gründen, warum du deine Ziele lieber vergessen solltest
Die Fokussierungs-Illusion
Ziele sind Zukunftsvorstellungen: Sie haben mit der Realität im Hier und Jetzt nicht zwingend etwas zu tun, sondern leben in deinem Kopf, bis du sie nicht erreichst.
Damit läufst du Gefahr, dass deine Ziele dich vom Leben im Hier und Jetzt abhalten oder sogar entfremden. Das macht unglücklich.
Der japanische Wissenschaftler Ken Mogi beschriebt dieser Phänomen in seinem Buch „Ikigai“ als „Fokussierungs-Illusion“:
„Wissenschaftler haben das Phänomen der sogenannten »Fokussierungs-Illusion« untersucht: Menschen neigen zu dem Glauben, ganz bestimmte Dinge im Leben seien notwendig für Glück, auch wenn sie es in Wahrheit nicht sind. Der Begriff »Fokussierungs-Illusion« bezieht sich darauf, dass man auf einen bestimmten Lebensaspekt fokussiert sein kann – so stark, dass man glaubt, das eigene Glück hänge ganz und gar davon ab. Manche Menschen richten ihre Fokussierungs-Illusion beispielsweise auf die Ehe als Vorbedingung für Glück. In diesem Fall werden sie sich unglücklich fühlen, solange sie ledig bleiben. Andere klagen darüber, sie könnten nicht glücklich sein, weil sie zu wenig Geld haben, wiederum andere sind davon überzeugt, ihr Unglück hänge damit zusammen, dass sie keinen richtigen Job finden. Mit einer Fokussierungs-Illusion schafft man sich einen persönlichen Grund dafür, unglücklich zu sein. Das Unglück ist wie ein Vakuum, in dem ein notwendiges Element fehlt; und dieses Vakuum wird von der verzerrten Vorstellung der betreffenden Person erschaffen.“
Quelle: Ken Mogi, Ikigai, 2017, S. 156
Wie kommst du aus dieser Gefahr wieder raus?
Mir hilft sehr, Ziele als Polarstern zu sehen: Sie helfen mir, mich in die richtige Richtung zu bewegen, mehr aber auch nicht. Wenn du dich über den Weg, den Prozess freust und nicht nur über die Erreichung des Zieles, dann empfindest du mehr Glück in deinem Alltag.
Der Weg ist das Ziel.

Das bringt uns zum nächsten Punkt.
Ziele sind nur die halbe Miete
Und wieder: Ziele sind Zukunftsvorstellungen. Um zu handeln, solltest du dich auf deine Gegenwart konzentrieren. Das heißt, dass du neben deinen klaren Zielen einen gut funktionierenden Prozess brauchst.
Warum?
Wenn deine Ziele dir die Richtung zeigen, wie ein Polarstern für Seeleute, helfen sie dir noch nicht, tatsächlich voranzukommen. Dafür solltest du genau wissen, wie man vorankommt, wie die Seeleute das Navigieren meistern.

Vielleicht denkst du, dass du noch nicht navigieren kannst?
Das ist kein Problem. Wie du als Kleinkind Stück für Stück das Laufen und Sprechen gemeistert hast, kann du dir auch jetzt neue Wege bahnen. Dafür musst du nur deinen Flow finden, wir helfen dir dabei.
Das Zauberwort ist hier: Lerngewohnheiten.
Lass uns jetzt das letzte Problem von Zielen entdecken.

Der schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse
Schwarze Schwäne galten in Europa als Fantasiewesen, bis 1697 Willem de Vlamingh sie in Australien sah und davon berichtete.
Seitdem sind sie ein Begriff für höchst unwahrscheinliche, aber trotzdem mögliche Phänomene geworden.
Warum erzähle ich jetzt davon?
Weil schwarze Schwäne enorme Auswirkungen haben können, die systematisch unterschätzt werden, da sie so unwahrscheinlich sind. Ein gegenwärtiges Beispiel davon ist die Corona-Pandemie: Niemand hätte 2019 damit gerechnet, trotzdem hat sie unser Leben 2020 so verändert, wie nichts anderes.
Was hat das aber mit Zielen zu tun?
Weil Ziele Zukunftsvorstellungen sind. Unser Gehirn tendiert dazu, linear zu denken: Was gestern und heute passiert, wird wahrscheinlich auch morgen passieren. Das klappt tatsächlich fast immer. Wenn aber ein schwarzer Schwan plötzlich auftritt, kann die Zukunft so stark umgekrempelt werden, dass womöglich deine Ziele nicht mehr passen. Wie dein Urlaub, der wegen Corona abgesagt wurde.
Wenn du mehr über Schwarze Schwäne wissen möchtest, empfehle ich dir das Buch „Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse“ von Nassim Nicholas Taleb.
Sind dann Ziele völlig nutzlos?
Nein.
Deine Ziele als richtunggebender Polarstern zu sehen, ist essenziell, besonders um dich in unvorhersehbaren Zeiten zu orientieren, zu motivieren und um mehr Freude zu empfinden.
Wichtig ist aber, Ziele eher als Orientierungshilfe, als Kompass, zu verstehen, und dich nicht zu starr an sie zu klammern.
Und dich dann im Hier und Jetzt auf den Weg zu konzentrieren, im Flow aufgehen.

Und du?
Hilft es dir Ziele zu haben und sie zu formulieren?
Schreibe mir gerne deine Antwort in die Kommentare!
Zu guter Letzt: Wenn du mehr Flow im Alltag möchtest, reicht es nicht zu wissen, wie man es tut.
Du musst es tun.
Ich helfe dir gerne dabei!
Melde dich einfach hier unten an und erhalte drei wissenschaftlich fundierte Tools, um in den Flow zu kommen. Ganz kostenlos.
Klingt gut?
Kommentare